Aulendorfer Jugendliche entwerfen Blockhütte nur für sich

Soviel Lob hat es in einer Ausschusssitzung wohl selten gegeben. Die vier Jugendlichen, die das Projekt „Jugendplatz“ am Mittwoch im Aulendofer Verwaltungsausschuss vorstellten, konnten zufrieden nach Hause gehen. Souverän und gründlich vorbereitet überzeugten sie die gestandenen Ratsmitglieder.

 

Jugendliche brauchen einen Ort, an den sie sich zurückziehen können. Zum Quatschen, Grillen, Chillen ‐ ohne Erwachsene, ohne Begleitung von oben. Einen solchen Ort soll es in Zukunft in Aulendorf geben. Die Ausschussmitglieder gaben in der jüngsten Sitzung ein klares Daumen hoch.

 

Es geht um eine Blockhütte für Jugendliche

Nachdem es ein wenig Hin- und Her mit der bisherigen Jugendplatzplanung gegeben hatte ‐ der angedachte Ort am Spitalweg konnte nicht mehr genutzt werden ‐ haben sich die Jugendlichen selbst Gedanken gemacht und ein Häuschen im Stil einer Blockhütte entworfen. Unterstützung bekamen sie von der Arbeitsgruppe Jugendbeteiligung. Entstehen soll das Häuschen nun auf der städtischen Fläche neben dem Stadion am Lehmgrubenweg. Platz für Sport und Grillen soll an der angrenzenden Wiese möglich sein.

Bei der Planung gingen die Jugendlichen professionell vor, holten sich Unterstützung bei Architekten und Handwerkern. Strom war ihnen wichtig, eine Überdachung ebenfalls. Zugegeben, das kleine Modell, das die vier zur Sitzung mitgebracht hatten und das vor ihnen auf dem Tisch stand, wirkte ein wenig verloren. Die Idee dahinter bedeutet den Jugendlichen dafür viel.

 

Was den Jugendlichen wichtig ist

Wichtig war ihnen, dass die Hütte „stabil und unkaputtbar“ sein soll. In dem Häuschen aus Lärchenholz wollen sie sich in Zukunft treffen und chillen ‐ ganz ohne Zwang, denn dieser Treff soll vor allem auch für die Aulendorfer Jugendlichen sein, die keine Lust auf Vereinsjugendarbeit oder den offiziellen Jugendtreff haben.

Auch über die Kosten hatte die Gruppe sich Gedanken gemacht. Sie erkundigten sich über mögliche Fördergelder der Jugendstiftung Baden-Württemberg und stellten einen Zeitplan auf. Mit dem Bau solle idealerweise im Frühjahr begonnen werden. „Uns allen macht es riesigen Spaß. Auch wenn es etwas für die Zukunft bringt“, betonte eine aus der Runde. „Danke, dass wir das machen können.“

 

Bürgermeister Matthias Burth war von dem Engagement der 14 bis 16-Jährigen begeistert. „Ich finde es toll, dass ihr euch auch Gedanken um die Finanzierung gemacht haben.“ Auch dass sie selbst aktiv wurden, fand bei Burth Anklang. Kein „wir hätten gerne, jetzt macht mal.“

 

Viel Lob für die Eigeninitiative

Lob und Anregungen hatte auch Ratsmitglied Jochen Haas. „Ich finde es gut, dass man es überhaupt macht.“ Er gab aber zu bedenken, dass die Wiese zwischen den Bäumen auch vom Sportverein genutzt werde. Ob das schon abgesprochen sei? Außerdem plane die Sportgemeinschaft Aulendorf einen Umbau des Sportheims und der Umkleiden, Baufahrzeuge könnten in Zukunft den Treffpunkt der Jugendlichen beeinträchtigen. Auch die Wiese werde bei Spielen gerne als Parkplatz „missbraucht“.

Burth nahm diese Hinweise dankbar auf und versicherte, man werde sie in die Abstimmung im Gemeinderat mitnehmen

Unterstützung bot Karin Halder (BUS) an. „Hochachtung, dass ihr das macht. Scheut euch nicht, wir unterstützen euch dabei.“

Bei soviel Zuspruch war die Abstimmung für den Empfehlungsbeschluss an den Gemeinderat fast reine Formsache. Alle Hände gingen nach oben.