Mutmacher: „Nehmen Sie die Situation also an, wie sie ist“

Was ist ein Jugendtreff ohne Jugendliche? Als es hieß, dass der Jugendtreff erst mal auf unbestimmte Zeit geschlossen wird, waren wir erst mal sehr traurig. Eine ungewisse Zeit lag vor uns, mit einem Gegner, der schwer greifbar und vor allem „unsichtbar“ ist. Dies macht das Ganze natürlich schwer verständlich und zu gleich ist es besorgniserregend.

 

Bei uns stellten sich viele Frage wie: Wie werden es die Jugendlichen aufnehmen? Werden sie sich an die Regeln halten? Können wir trotzdem Kontakt halten? Und was wird aus uns? Jugendsozialarbeit ohne Jugendliche – dürfen wir überhaupt weiterarbeiten? Nun sind sechs Wochen vergangen und wo stehen wir? Nun, wir sind im Corona-Alltag angekommen.

 

Als wir schon zu Beginn der Krise von unserer Leitung des Haus Nazareth ein GO erhielten, dass es beruflich weitergeht, war uns klar, dass es nun „umdenken“ heißt. Wir stiegen um auf digitale Jugendarbeit – Kontakte über Whatsapp, Telefon, Email und vor allem Instagram. Berichte aus unserem Corona-Alltag, sowie Tipps und die Einbeziehung der Jugendlichen durch Videos. Und ja – es funktioniert!

 

Gleichzeitig behielten wir dennoch einen Baustein der Offenen Kinder- und Jugendarbeit beibehalten: Die aufsuchende Jugendarbeit. Das tolle Wetter lädt Jugendliche natürlich ein, sich an ihren beliebten Treffpunkten mit ihren Freunden zu treffen. Doch durch das Kontaktverbot ist dies leider nicht möglich. Hier wollten wir den Kontakt zu den Jugendlichen (natürlich auf Abstand) suchen und ihre Treffpunkte aufsuchen, um sie auf die aktuelle Situation aufmerksam zu machen. Doch wir sind sehr stolz auf die Jugendlichen, wir trafen kaum jemand in unseren Runden an. Die Krise scheint doch auch positives zu bewirken: Alle halten zusammen – für ein schnelles Ende.

 

Wir, Florian Rudolph und Franziska Wiest vom Haus Nazareth, Sigmaringen, wollen auch Sie ermutigen, „umzudenken“. Auch privat fehlt uns der Kontakt zu Freunden und Verwandten. Doch mittlerweile gibt es tolle Angebote, den Freitagabend-Stammtisch mit den Musiker- / Fußballkollegen beispielsweise auch online abzuhalten. Und ja – auch das funktioniert! … und tut vor allem der Seele richtig gut.

 

Nehmen Sie die Situation also an wie sie ist, halten Sie sich an die Regeln und halten Sie vor allem Abstand. Lassen Sie uns vom Negativen versuchen ins Positive umzudenken und denken Sie dabei vor allem an die Zeit „nach der Krise“ – sie kommt auf jeden Fall!

 

Falls Ihr/Sie mehr Tipps und Ideen für die Krise benötigt/en oder Lust habt/en, lustige Videos der Offenen Kinder- und Jugendarbeit Aulendorf zu verfolgen, besucht uns auf Instagram unter www.instagram.de/ojaaulendorf.

 

Florian Rudolph und Franziska Wiest, Jugendsozialarbeiter in Aulendorf