Müll und Vandalismus beschäftigen Jugendarbeiter in Aulendorf

Womit haben sich die Schulsozialarbeit und die Offenen Jugendarbeit in Aulendorf im vergangenen Schuljahr befasst? Antworten darauf finden sich in deren Jahresberichten. In der Schule am Schlosspark sind im vergangenen Schuljahr etwa zwar die Betreuungszahlen insgesamt gestiegen, dafür aber die Einzelfälle der Kinder mit psychischen Problemen zurückgegangen. Ein neues Projekt soll künftig zudem sozial benachteiligte Kinder mit hohem erzieherischen Bedarf in den Fokus rücken.

 

Eingebunden in dieses landkreisweite Pilotprojekt sind neben der Schulsozialarbeit der Schule am Schlosspark auch das Jugendamt in Kooperation mit der Psychologischen Familien- und Lebensberatungsstelle der Caritas Bodensee-Oberschwaben. Die offizielle Bezeichnung lautet „Soziale-Gruppen-Arbeit“ (SGA) und ergibt sich aus dem Sozialgesetz als eine Jugendhilfe-Maßnahme aus den Hilfen zur Erziehung. Zur Sprache kam das Projekt, als die Jahresberichte der Jugendarbeiter jüngst im Verwaltungsausschusses vorgestellt wurden. Demnach gibt es in anderen Landkreisen bereits solche Gruppen, allerdings nicht im Kreis Ravensburg. Das Konzept für dieses sehr niederschwellige Angebot sieht offenbar vor, auch die Eltern in das Projekt einzubinden. Die Gruppengröße soll bei vier bis acht Kindern liegen.

 

Schulsozialarbeit an der Schule am Schlosspark:

Cornelia Widmann berichtete von einem Rückgang der „Krisenfälle“ im vergangenen Schuljahr. So seien die „psychischen und psychosomatischen Problematiken“ an der Schule am Schlosspark weniger geworden. Die Schulsozialarbeit kümmerte sich um elf Schüler mit sogenannter psychischer Instabilität – darunter ein Fall mit selbstverletzendem Verhalten, ein Fall mit Suizidgefahr. In vier Einzelfällen musste laut Jahresbericht aufgrund von „Vernachlässigung und teilweise unkooperativen Erziehungsberechtigten“ eine sogenannte Gefährdungsabschätzung in Zusammenarbeit mit einer Fachkraft einer psychologischen Beratungsstelle und dem Jugendamt stattfinden. Bei allen Fällen lag keine Eindeutigkeit vor, sondern wurden als Graubereich eingestuft. Zudem wurden vier Schulverweigerer betreut.

 

Auch Prävention ist ein wichtiger Bestandteil der Schulsozialarbeit, die in Aulendorf genauso wie die Offene Jugendarbeit von Mitarbeitern des Hauses Nazareth, Sigmaringen, bewerkstelligt wird. So gab es unterschiedliche Aktionen und Projekte wie beispielsweise soziales Training in den Klassen in den Bereichen Mobbingprävention, Integration neuer Schüler oder respektvolles Miteinander in der Klassengemeinschaft. Als Gruppenangebote gab es beispielsweise den Schuljugendtreff „Timeout“ oder in Zusammenarbeit mit der Offenen Kinder- und Jugendarbeit die Mädchen- und Jungengruppe.

 

Grundschule:

An der Grundschule in Aulendorf bildet die Einzelfallhilfe den Schwerpunkt der Schulsozialarbeit. Themen waren laut Bericht von Anna Halder etwa Freundschaft, mangelnde soziale Fähigkeiten, Überforderung im System Schule, Umgang mit Medien sowie die familiäre Situation. Im vergangenen Schuljahr betreute die Schulsozialarbeit insgesamt 129 Fälle. Auch Gruppenprojekte wurden angeboten wie etwa zu den Themen gewaltfreie Kommunikation, respektvolles Miteinander, Mobbingprävention oder Prävention von sexuellem Missbrauch.

 

Offene Kinder- und Jugendarbeit:

Abschließend berichteten Franziska Wiest und Florian Rudolph von der Offenen Kinder- und Jugendarbeit von ihren zahlreichen Aktivitäten angefangen von der Betreuung des Kinder- und Jugendtreffs mit rund 20 Besuchern zwischen 14 und 18 Jahren pro Tag (im Sommer etwa zehn Jugendliche täglich), den verschiedenen Freizeit- und Sportangeboten bis hin zur aufsuchenden Sozialarbeit. Besonders positiv wurde der vollendete Neubau der Grillhütte, das Jugendhearing und der Kinderferienspaß hervorgehoben. Zu den bereits bestehenden Angeboten wollen Wiest und Rudolf unter anderem einen Mädchenarbeitskreis mit anderen Sozialarbeitern in Landkreis etablieren und vor allem die erarbeiteten Themen aus dem Jugendhearing gemeinsam mit den Jugendlichen umsetzen und außerdem neue sogenannte Jugendbegleiter gewinnen. Ebenfalls „sehr am Herzen“ liegen Wiest und Rudolph die geplante Umgestaltung des Jugendtreffs am Schlossplatz. Dort sollen Wände gestrichen und tapeziert sowie Möbel repariert und ein prägnanter Name für den Treff gefunden werden.

 

Als negativer Punkt wird im Bericht (bezogen auf den Zeitraum Oktober 2017 bis September 2018) der intensive Kontakt mit dem Polizeiposten Altshausen erwähnt. Grund dafür war der anhaltende Vandalismus sowie die Vermüllung der Treffpunkte der Jugendlichen in Aulendorf, vor allem betroffen war der Jugendplatz am Spitalweg. Bis Sommer soll der Platz wieder hergerichtet sein.