Stadt Aulendorf und Schüler wollen gemeinsam Ideen umsetzen

Junger Besuch im Rathaus: In der jüngsten Sitzung des Verwaltungsausschusses des Aulendorfer Gemeinderats im kleinen Sitzungssaal haben Jugendliche dem Gremium die wichtigsten Themen vorgestellt, die sie im Oktober beim Jugendhearing in der Stadthalle erarbeitet haben. 27 Schüler wollen sich nun weiter einbringen und aktiv mitgestalten, was mit ihren Ideen und in Aulendorf geschieht. Nun will sich die Stadt laut Bürgermeister Matthias Burth um einen regelmäßigen Austausch bemühen und weitere Treffen organisieren.

 

„Die Arbeit fängt ja nach dem Hearing erst an. Uns wäre wichtig, dass man nun daran bleibt und sich Stadt und die Jugendlichen der Projektgruppe regelmäßig treffen“, betonten Franziska Bauer vom Kreisjugendring sowie Franziska Wiest und Florian Rudolph vom offenen Kinder- und Jugendtreff, die das Jugendhearing gemeinsam geleitet hatten. Burth sicherte dies zu und versprach weitere Treffen.

 

Wie berichtet, hatten etwa 70 Schüler der Klassenstufen 7 bis 10 aus allen Aulendorfer Schulen an dem Jugendhearing teilgenommen. Von der Stadtverwaltung eingeladen worden waren insgesamt 423 Jugendliche im Alter von 13 bis 17 Jahren. Nun stellten einige jugendliche Teilnehmer dem Verwaltungsausschuss ihre Hauptwünsche vor. Die übergeordneten Themenbereiche lauteten Umwelt und Klima, Mobilität, Schule und Digitalisierung, Öffentliche Plätze, Freizeit und Sonstiges. Die Schüler erhielten für ihre jeweiligen Kurzzusammenfassungen im kleinen Sitzungssaal anerkennendes Tischeklopfen der Stadträte.

 

So forderten die Schüler beispielsweise mehr Busverbindungen in die umliegenden Städte sowie auch zum Studienkolleg St. Johann in Blönried. Erneuerbare Energien ist den Jugendlichen ebenfalls ein wichtiges Thema, das durch mehr Solartechnik auf Dächern öffentlicher Gebäude wie etwa Schulen umgesetzt werden könne. Eine Verbesserung der Radwege nach Ebersbach sowie Blönried und Zollenreute sprachen die Jugendliche ebenso an wie etwa erwünschte Snackauotmaten im Schulzentrum und im Studienkolleg. Auch kostenloses Obst an den Schulen, um die gesunde Ernährung zu fördern, sowie Wlan-Nutzung an Schulen stand auf der Wunschliste.

 

Bibliothek, Pumptrack und Open-Air-Kino

Auch die Sauberkeit in der Stadt wurde angesprochen. So forderten die Schüler insgesamt mehr Mülleimer (vor allem an den Sportplätzen) und mehr öffentliche und saubere Toiletten. Auch die Themen Wasserspender in der Stadt und mehr Sitzgelegenheiten wurden angesprochen. Weitere Wünsche der Jugendlichen sind: Bibliothek mit Mediathek, Basetballplatz, Pumptrack (speziell geschaffene Mountainbikestrecke), Open-Air-Kino und Skatepark.

 

Burth bedankte sich für die Kurzpräsentationen und die Mitarbeit am Jugendhearing. Manche Wünsche ließen sich „recht schnell abarbeiten“, erläuterte das Stadtoberhaupt. So nannte er als Beispiel das Thema Krötenzaun, hierzu sei man bereits in Kontakt mit dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Auch für die beim Hearing angesprochenen kaputten Netze am Minispielfeld soll eine schnelle Lösung gefunden werden, ebenso für den gewünschten Basketballkorb am Schulzentrum sowie für die erwünschte Überdachung der Radabstellplätze bei der Schule. Burth machte aber auch deutlich, dass nicht alle Ideen umgesetzt werden könnten, als Beispiele nannte er die in der Stadthalle genannten Themen Ikea oder Mc Donald’s. Was die Wünsche im Bereich Schule angeht, seien die Ideen bereits an die Schulleitungen weitergeleitet worden.

 

Auch aus dem Gremium kamen viele lobende Worte für das Engagement der Jugendlichen. Auf die Frage von Pierre Groll (BUS), wo sich die Jugendlichen denn den von ihnen selbst gewünschten Ort zum „Chillen“, Treffen und Ungestörtsein vorstellen könnten, ohne das sich Anwohner von Lärm belästigt fühlen, hatten die Jugendlichen spontan eine Antwort parat: am Schulzentrum. Das sei ein guter und zentraler Ort mit wenig Häusern herum, dort seien auch genügend Mülleimer und der Sportplatz biete Möglichkeit für Aktivitäten.