Es wurde gegraben, geschaufelt, gebohrt und gehämmert – nun bietet der Vorplatz des Aulendorfer Jugendtreffs eine Bühne, die gleichzeitig ein Spielbrett ist, und gemütliche Sitzgelegenheiten. Vier Monate lang haben die Jugendlichen an dem Projekt der Offenen Kinder- und Jugendarbeit sowie der Arbeitsgruppe „Aktiv in Aulendorf“ (AKA) teilgenommen und sich handwerklich ins Zeug gelegt. Ursprünglich sollte das neue Spielfeld schon vor den Sommerferien eingeweiht werden. Am Freitag war es nun soweit. Zudem wurde auch die dazugehörende Fotoausstellung „I like Aulendorf“ offiziell eröffnet.
Das Großprojekt „Meine Stadt – Mein Spielfeld“ der Telekom-Initiative „Ich kann was“ stand schon seit 2015 in den Startlöchern, wurde aber unter anderem wegen einer unbesetzten Schulsozialarbeiterstelle und Personalwechsel in der Offenen Jugendarbeit immer wieder verschoben.
Der lang ersehnte Startschuss kam im Juni – und seitdem haben die Jugendlichen mit ihren Jugendsozialarbeitern Franziska Wiest und Florian Rudolph sowie mit tatkräftiger Unterstützung von Klaus Poppenmaier vom AKA fleißig gewerkelt. Den Jugendlichen machte das Arbeiten sichtlich Spaß (die SZ berichtete). „Samstags waren es öfters zehn oder mehr Jugendliche, aber auch unter der Woche waren es immer so zwei bis fünf Jugendliche, die mitgearbeitet haben“, berichtet Wiest im Gespräch mit der SZ und ergänzt: „Nun sind sie alle zurecht ziemlich stolz darauf, was sie geschaffen und geleistet haben.“
Das Podest auf dem Vorplatz kann nun als Bühne oder als Spielfeld genutzt werden. „Wir haben Lkw-Planen mit Spielfeldern bedrucken lassen, die man auf das Podest legen kann“, erklärt Wiest. „Mensch ärgere Dich nicht“ und „Monopoly“ stehen den Jugendlichen künftig zur Verfügung. Damit gespielt werden kann, sollen noch Figuren, Spielkarten und Spielgeld angefertigt werden. „Das werden wir auch wieder mit den Jugendlichen selbst basteln.“
Jugendarbeit weiter stärken
Zur Einweihung am Freitagnachmittag machte nach Regenschauern am Vormittag nicht nur das Wetter mit, für den guten Sound sorgte die Hip-Hop-Band „Extra Large“ – was nicht nur bei den Jugendlichen gut ankam. Bürgermeister Matthias Burth dankte allen Beteiligten für die Umsetzung des Projekts und hob dabei neben den zuständigen Jugendsozialarbeiter Franziska Wiest und Florian Rudolph besonders Klaus Poppenmaier vom AKA hervor. „Wenn es um die Belange von Jugendlichen in Aulendorf geht, sind Sie immer dabei und stehen mit Rat und Tat zur Seite. Sie haben die Jugendarbeit in Aulendorf mit aufgebaut und ohne Sie wäre auch dieses Projekt so nicht möglich gewesen. Dafür ein herzliches Dankeschön“, lobte Burth, der zusagte, den Jugendtreff weiter ausbauen und unterstützen zu wollen.
Auch Franziska Wiest und Florian Rudolph dankten allen Unterstützern und ebenso den Jugendlichen für ihr Engagement. „Als wir zu Jahresbeginn in Aulendorf angefangen haben, war dieses Projekt im Fokus. Von handwerklichen Fähigkeiten stand allerdings nichts in der Stellenausschreibung“, sagte Wiest. „Deswegen sind wir sehr froh und dankbar, dass Klaus Poppenmaier uns so unterstützt und die Bauleitung übernommen hat.“ Mehr als 100 Arbeitsstunden habe er investiert, sagte ein gut gelaunter Klaus Poppenmaier und lobte seinerseits die Zusammenarbeit mit Firmen, den Jugendlichen und der Stadt Aulendorf.
Auch die Ausstellung „I like Aulendorf“ im Jugendtreff wurde am Freitag offiziell eröffnet. Viele Jugendliche haben sich an dem Fotoprojekt beteiligt. Grundschüler der Klassen eins bis vier haben ihre Lieblingsplätze in Aulendorf gemalt, die Bilder wurden zu Büchern gebunden und sind in der Ausstellung zu sehen. Neben der Eisdiele auf Platz eins kommen in den Kinderbildern auch der Steegersee, der Park und sogar die Grundschule als Lieblingsplätze vor. Kinder der Klassen fünf bis sieben sowie andere Jugendliche haben ihre Lieblingsplätze fotografiert. Die Fotos wurden auf Leinwände gedruckt und aufgehängt. Die Ausstellung ist bis zum Frühjahr im Jugendtreff zu den Öffnungszeiten zu sehen.