Offene Jugendarbeit klagt über Zeitmangel

Der Jugendsozialarbeit in Aulendorf fehlt die Zeit, um mehr als die momentanen Öffnungszeiten samt Kids- und Teenie-Treff umzusetzen. Mit diesem Problem ist das Haus Nazareth, der Träger der Offenen Kinder- und Jugendarbeit auf die Stadtverwaltung zugegangen. Diese schlägt nun vor, ab September mehr Geld in die Hand zu nehmen und den Stellenumfang von 75 auf 100 Prozent anzuheben. Das würde die Stadt jährlich 15 500 Euro mehr kosten.

 

Derzeit, so geht es aus einer Sitzungsvorlage der Stadtverwaltung hervor, kann die Arbeit der Jugendsozialarbeit nur durch Überstunden der pädagogischen Fachkraft und die Unterstützung eines Auszubildenden aufgefangen werden. In Aulendorf kümmern sich seit Jahresbeginn Sozialarbeiterin Franziska Wiest und Azubi Florian Rudolph um die Belange der Aulendorfer Jugend. 27 Stunden in der Woche ist der Jugendtreff geöffnet samt Kids- und Teenietreff als zusätzliche Angebote. Zeit für Organisation, Projekte, Netzwerk- sowie intensive Fall- und Gremienarbeit ist darin noch nicht enthalten. Insgesamt umfasst der Stellenumfang aber nur 29,25 Stunden pro Woche.

 

28 Kinder und Jugendliche besuchen im Schnitt an jedem Öffnungstag den Offenen Jugendtreff. Eine gute Zahl, die ihn überrascht habe, sagte Bürgermeister Matthias Burth jüngst bei der Sitzung des Verwaltungsausschusses. Das Stadtoberhaupt betonte, dass die neuen Jugendsozialarbeiter „sehr gute Arbeit leisten und gute Kontakte zu den Jugendlichen aufgebaut haben“.

 

Eine Aufstockung des Stellenumfangs zum 1. September sei auch deshalb wünschenswert, da ab dann zwei 50-Prozent-Stellen eingerichtet werden, und Florian Rudolph nach seiner dann endenden Ausbildung in Aulendorf bleiben könnte. Mit einer männlichen und einer weiblichen Person in der Jugendsozialarbeit soll das geschlechterspezifische Arbeiten ermöglicht werden.

 

Der Verwaltungsausschuss hat sich bereits mit der Thematik befasst und dem Gemeinderat einstimmig empfohlen, der Stellenerweiterung zuzustimmen. Die Kosten für eine 100-Prozent-Stelle beziffert die Stadt mit 61 500 Euro im Jahr.