Jugendliche bauen ihren eigenen Spielhof

Auf dem Platz vor dem Aulendorfer Jugendtreff wird derzeit kräftig gewerkelt. Jugendliche zwischen elf und 18 Jahren sind mit Spitzhacken und Schaufeln dabei, den Boden aufzugraben. Es wird Erde in Schubladen geschaufelt, gekehrt oder die Ziegel auf der Rundbogenmauer gereinigt. Die Jugendlichen sind dabei, den Platz mit einem Sitz- und einem Spielbereich im Rahmen des Projekts „Meine Stadt – Mein Spielfeld“ umzugestalten. Begleitet und angeleitet werden sie von den neuen Jugendsozialarbeitern Franziska Wiest und Florian Rudolph gemeinsam mit Klaus Poppenmaier von der Arbeitsgruppe „Aktiv in Aulendorf“ (AKA).

 

Das Projekt, das den Außenbereich vor dem Jugendtreff für Kinder und Jugendliche attraktiver machen soll, stand schon lange in den Startlöchern. Wie berichtet, gab es von der „Ich kann was!“-Initiative, einem Förderprojekt der Deutschen Telekom für Kinder und Jugendliche, 3000 Euro für das Aulendorfer Projekt „Meine Stadt – Mein Spielfeld“. Die Ausschreibung 2015 lief unter dem Motto „Mein Umfeld erkunden, verstehen, gestalten“. Nachdem es 2016 eine unbesetzte Schulsozialarbeiterstelle und Personalwechsel in der Offenen Jugendarbeit gab, verzögerte sich der Startschuss für das Projekt immer wieder. „Die Telekom hat zugesagt, dass wir das Geld ein Jahr lang ruhen lassen dürfen. Jetzt konnten wir endlich loslegen“, sagt Klaus Poppenmaier.

 

Entstehen soll auf dem Platz als zentrales Element ein Sitzspielfeld auf einem kleinen Podest mit Holzumrahmung. Das Spielfeld kann mit Lkw-Planen bezogen werden, die wiederum mit verschiedenen Spielfeldern (beispielsweise Dame oder Schach) bezogen sind und im Jugendtreff ausgeliehen werden können. Das Podest kann außer als Spielfeld auch als kleine Bühne genutzt werden, beispielsweise für Lesungen oder Konzerte. Drumherum sollen Sitzmöglichkeiten in Form langer Bänke mit Holzaufsatz geschaffen werden, die auch von Hofgarten-Spaziergängern oder Marktbesuchern genutzt werden können. „Es soll ein Platz der Begegnung für Jung und Alt werden“, erklärt Poppenmaier. Weitere Sitzmöglichkeiten in Form von Quadern aus Beton oder Granit sollen unter den Rundbögen der vorhandenen Mauer aufgestellt werden und so gemütliche Sitznischen bilden.

 

Zusätzlich zu den 3000 Euro von der Telekom hat auch der Rotary-Club Bad Waldsee-Aulendorf weitere 2000 Euro gespendet. 1000 Euro werden für ein Fotoprojekt „I like Aulendorf“ ausgegeben (siehe Kasten), 4000 Euro fließen in die Materialkosten für die Umgestaltung des Platzes. Baufirmen sind hinsichtlich der vorhandenen Geldmittel bislang nicht eingebunden. Und außerdem sollen die Jugendlichen ihren Platz selbst gestalten und etwas Schönes entstehen lassen, wie Poppenmaier erläutert.

 

Den Jugendlichen macht das Werkeln sichtlich Spaß. „Wir machen hier etwas für uns und für unsere Stadt, das ist ein tolles Erlebnis“, sagt die 18-jährige Lisa Schwarz aus Zollenreute. Und es sei doch viel schöner, wenn es nicht von einer Firma fertig gestellt würde, sondern Kinder und Jugendliche selbst mit anpacken. Das findet auch die 16-jährige Lee Döbele aus Aulendorf. „Wir sind eh jeden Tag im Jugendtreff und wir wollen den Außenplatz für uns verschönern. Das Arbeiten macht Spaß und wir wollen ja auch, dass es hier dann künftig sauber ist und einladend aussieht.“ Dem zwölfjährigen Daniel Schönberg macht die Arbeit mit der Spitzhacke „richtig Laune“. Auch die „Erde danach wegzuräumen“ findet er gut. „Ich finde es cool, wenn wir hier selbst etwas gestalten können.“

 

Wenn alles gut läuft, soll der neue Platz noch vor den Sommerferien fertig sein. Dann ist eine große Einweihungsparty mitsamt Fotoausstellung geplant.

 

Für das Projekt werden weitere Kinder und Jugendliche gesucht, die gerne mitmachen möchten. Interessierte können einfach beim Jugendtreff in der Hauptstraße 32 vorbeikommen oder sich per E-Mail an die Jugendsozialarbeiter Franziska Wiest oder Florian Rudolph wenden: oja-aulendorf@hausnazareth.de. Weitere Informationen zum Jugendtreff und die Öffnungszeiten gibt es unter: www.jugendtreff-aulendorf.de.