Jugendsozialarbeiter verlässt Aulendorf

Der Aulendorfer Jugendsozialarbeiter Yauhen Lukashevich wird zum Jahresende Aulendorf verlassen. Er hat seine Stelle beim Christlichen Jugenddorfwerk Bodensee-Oberschwaben (CJD), das personeller Träger der Offenen Jugendsozialarbeit in Aulendorf ist, gekündigt. Wie die Zusammenarbeit zwischen Stadt als finanziellem Träger und dem CJD künftig aussehen wird, ist indes genauso offen, wie die Antwort auf die Frage, wer künftig die offene Jugendarbeit und den Jugendmigrationsdienst in Aulendorf betreuen wird.

 

„Ich habe die Möglichkeit in einem Gebiet, in dem ich mich weiter entwickeln kann, einzusteigen“, begründet Lukashevich seine Kündigung. Ab dem nächsten Jahr wird er als Flüchtlingssozialarbeiter beim Verwaltungsverbund Gullen-Grünkraut anfangen. Dann werde sein Arbeitsplatz auch näher an seinem Zuhause in Waldburg liegen. „Ich habe mittlerweile auch eine eigene Familie, da spielt die Wohnortnähe schon eine Rolle.“

 

Stelle ab Dezember unbesetzt

Noch bis Ende November wird Lukashevich die Türen des Jugendtreffs am Schlossplatz öffnen und dann Resturlaub nehmen, bevor sein Vertrag zum Jahresende nach sechs Jahren als Jugendsozialarbeiter in Aulendorf ausläuft. Wie die Öffnungszeiten des Jugendtreffs dann gehalten werden sollen, steht noch nicht fest. Bei der Stadtverwaltung geht man davon aus, dass es möglich sein wird, die Öffnungszeiten im Dezember bis zu den Ferien größtenteils über die ehrenamtlichen Jugendbegleiter aufrechtzuerhalten. Beim CJD hingegen spricht man gleich von eingeschränkten Öffnungszeiten.

 

Es ist nicht der erste Weggang, den die Jugendarbeit in Aulendorf in diesem Jahr verkraften muss. Auch Sozialarbeiter Marco Eckle, der beispielsweise das Projekt „Meine Stadt – Mein Spielfeld“ anschob, ist in diesem Jahr ausgeschieden. Die Hängepartie in der Schulsozialarbeit – für die Lukashevich an der Grundschule ebenfalls eine Zeit lang zuständig war – hat die Stadt mit einem Trägerwechsel zum neuen Schuljahr beendet. Seither ist das Haus Nazareth statt des CJDs der Träger. Sie könne, sagt Viktoria Kriwobok, die beim CJD für die Jugendsozialarbeit in Aulendorf zuständig ist, „noch keine Aussage machen“ dazu, wie es mit der Offenen Jugendarbeit weitergeht und wie eine Überbrückung bis zu einer möglichen Neubesetzung der Stelle aussehen könnte.

 

Fest steht, einen direkten Nachfolger, der die 75-Prozent-Stelle von Lukashevich übernimmt, gibt es derzeit nicht. Es seien noch interne Entscheidungen darüber zu treffen, in welcher Form das CJD künftig mit der Stadt Aulendorf zusammenarbeite.

 

Weiteres Vorgehen ist noch offen

Ähnlich äußert sich Aulendorfs Bürgermeister Matthias Burth. Es habe bereits ein Gespräch mit dem CJD gegeben, man müsse aber schauen, „wie wir langfristig damit umgehen.“ Vertraglich hat die Stadt dem CJD die Finanzierung der Stelle noch bis Ende September 2017 zugesagt. Träger und Stadt müssten nun, so Burth, „eine grundsätzliche Entscheidung treffen, wie es weiter geht.“ Eine entsprechende Beratung sei Ende November im Gemeinderat vorgesehen. Über den Weggang von Lukashevich sagt Burth: „Es ist schade, weil Herr Lukashevich sich sehr um die Offenen Jugendarbeit verdient gemacht hat. Er und Klaus Poppenmaier haben die Jugendarbeit wieder aufgebaut.“

 

Yauhen Lukashevich fällt der Abschied von Aulendorf entsprechen auch nicht leicht. „Es ist eine innere Zerrissenheit, schließlich bin ich schon eine lange Zeit in Aulendorf“, sagt er und lobt die Zusammenarbeit und Unterstützung von Verwaltung und Aulendofern. „Was wir erreicht haben, haben wir auch deshalb geschafft, weil wir als Netzwerk stark waren.“

 

Eine von den ehrenamtlichen Jugendbegleitern organisierte Abschiedsfeier mit Musik und Spiel gibt es am Dienstag, 29. November, ab 15 Uhr im Jugendtreff am Schloßplatz. Welche Maßnahmen und Projekte es seit 2010 für die Kinder und Jugendlichen gegeben hat zeigt ab sofort eine Fotogalerie sowie Dokumentationen und Berichten, die im Jugendtreff ausliegen.