Jugendliche sollen Aufenthaltsfläche mitgestalten

Von der „Ich kann was!“-Initiative, einem Förderprojekt der Telekom für Kinder und Jugendliche, sind für das Aulendorfer Projekt „Meine Stadt – Mein Spielfeld“ 3000 Euro bewilligt worden (die SZ berichtete). Die Ausschreibung lief unter dem Motto „Mein Umfeld erkunden, verstehen, gestalten“. Das CJD (Christliches Jugenddorfwerk) wird dieses Projekt, das sich in zwei Teile gliedert, begleiten. Jugendsozialarbeiter Marco Eckle hat die Idee dahinter samt Gestaltungsmöglichkeiten im Verwaltungsausschuss vorgestellt.

 

Sich zu treffen, spiele eine zentrale Rolle in der Jugendarbeit, 40 bis 50 Jugendliche kommen laut Eckle regelmäßig in den offenen Jugendtreff. Der Außenbereich gehöre zwischen Hofgarten und Schlossplatz zu den zentralen Plätzen in Aulendorf. „Das ist ein hochinteressanter Ort, der im Moment die Funktion erfüllt, dass er Unterstand für die Mülltonnen an den Arkaden ist“, so Eckle. Als Aufenthaltsplatz sei das eher wenig einladend. „Unsere Idee war deshalb, das Motto mit einem Gestaltungsteil zu verbinden.“

 

Jugendliche mit einbeziehen

Im ersten Teil ist eine Art Vereinsführer angedacht. 20 bis 30 Vereine könnten dabei mit einbezogen werden, erklärt Eckle. Die Jugendlichen sollen sich dafür in kleinen Gruppen Fragen überlegen und dann herausfinden, was sie schon immer über diesen Verein wissen wollten, so der Jugendsozialarbeiter. Im zweiten Teil soll der Außenbereich mit „geringen Mitteln“ und „bescheidenen Eingriffen“ attraktiver werden. Es wurden drei zentrale Punkte ausgearbeitet, die den Platz aufwerten sollen. Die Planung sieht ein Sitzspielfeld vor – eine Art Sitzpodest, das mit LKW-Planen bezogen werden kann, die wiederum mit verschiedenen Spielfeldern bedruckt sind. Die Jugendlichen hätten bereits Spiele von Twister bis Fang den Hut vorgeschlagen, denkbar seien aber auch Mühle und Schach. Die jeweilige Plane mit dem gewünschten Spiel könne dann im Jugendtreff ausgeliehen werden. „Bei den Spielfiguren haben wir uns überlegt, diese selbst zu bauen“, erklärte Eckle und sprach von einem „ambitionierten Vorhaben“. Um das Podest herum soll eine Sitzumrandung geschaffen werden. Auch Wochenmarktbesucher und Spaziergänger im Hofgarten könnten diese nutzen. „Damit hätten wir eine Fläche mit zahlreichen Möglichkeiten“, so Eckle. Auf dem Podest könnten im Sommer Lesungen stattfinden oder kleine Konzerte. Die bereits vorhandene kleine Betonmauer könnte verlängert und mit einfachen Mitteln zu einer Sitztreppe ausgebaut werden. Damit würde auch unterbunden, dass diese Stelle als Durchfahrt zur Wiese genutzt werde. Mit heimischen Hölzern könnten die Arkaden verkleidet werden, und wären so eine zusätzliche Sitzmöglichkeit. „Damit entsteht eine zusammenhängende Aufenthaltsfläche, die zum Zeit verbringen einladen soll und zwar generell für alle Aulendorfer.“

 

Der Jugendausschuss habe diese Pläne bereits befürwortet, informierte Bürgermeister Matthias Burth die Ausschussmitglieder. Klaus Poppenmaier, der sich vom AKA für die Jugendarbeit in Aulendorf einsetzt, betonte, dass nicht alles auf einmal gebaut werden müsse. Bei einem Umzug des Jugendtreffs könnte der Aufenthaltsplatz trotzdem so bleiben, falls dies dann gewünscht werde. Aus dem AKA-Topf soll Geld dazugegeben werden. Ihm sei wichtig, die Jugendlichen mit einzubeziehen, so Poppenmaier.

 

Was mit den untergestellten Mülltonnen passiere, fragte Christine Vogt (BUS). „Das kriegt der Hauseigentümer geregelt“, antwortete Burth. Die Projektidee sei eine „ganz tolle Sache“, bekräftigte Vogt. Ob das Budget von 3000 Euro für die Umsetzung ausreiche, wollte Hans-Peter Reck (CDU) wissen. Ohne handwerkliche Unterstützung und Partner sei die Umsetzung nicht denkbar, so Eckle. Nach seiner Einschätzung kämen etwa 500 bis 1000 Euro zusätzlich oben drauf. Es habe bereits die Überlegung gegeben, Betonfirmen nach Restbeton zu fragen, um so das Podest zu gießen, sagte Poppenmeier. Ob die Maßnahme rückbaubar sein müsse, fragte Reck. Dies bestätigte Burth.

 

Bundesweit 1000 Organisationen hätten ihre Projektideen bei der „Ich kann was!“-Initiative eingereicht, 250 werden jetzt gefördert, erklärte Eckle abschließend und fügte nicht ohne Stolz hinzu: „dazu gehört auch unser Projekt in Aulendorf“.

 

Einstimmig befürworteten die Ausschussmitglieder die Umsetzung des Projekts „Meine Stadt – Mein Spielfeld“, wobei Günther Spähn nicht mit abstimmte, da er als Eigentümer befangen war.